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Informationskompetenz für große Gruppen

Reiter

World Café

Definition

Auch: Marktplatz

Analoge Diskussions- und Arbeitsmethode, bei der Großgruppen in kleinere Arbeitsgruppen aufgeteilt werden, um sich über Aspekte auszutauschen.

Weiße Männchen diskutieren

Zweck der Methode

Erarbeiten von Inhalten

Kurzbeschreibung des Ablaufs

1. Vorbereitung
Vorbereitung mehrerer Themen/Arbeitsaufträge für die Teilnehmer. Die Lösungen und bestimmte Strategien zur Lösung sollte der Schulende während der Durchführung immer im Kopf haben.

2. Durchführung (30-45 Minuten)
Die Großgruppe wird in mehrere Kleingruppen (Anzahl der Kleingruppen abhängig von den zu behandelten Themen) geteilt. Jede Kleingruppe bekommt ein Thema, einen Arbeitsauftrag, zugeteilt, welchen sie in der zur Verfügung stehenden Zeit bearbeiten sollen. Jede Kleingruppe erhält einen Tisch, an den sie sich zur Bearbeitung begeben können. Während der Bearbeitungsphase wechselt der Lehrende zwischen den Tischen hin und her und gibt Tipps und steht für offene Fragen zur Verfügung.
Variante: Pro Tisch gibt es einen Gastgeber, der stets am Tisch verbleibt, während die anderen Teilnehmer zwischen den Tischen hin und her wechseln können.

3. Präsentation (30-45 Minuten)
Zur Auswertung empfiehlt sich ein Fishbowl, bei dem jeweils ein Experte aus jeder Kleingruppe die Ergebnisse der Kleingruppe präsentiert und mit den anderen Experten der anderen Gruppen verschiedene Lösungsansätze diskutiert.

Rolle des Schulenden

Hilfestellender, Moderator

Empfohlene Teilnehmerzahl

20-50

Zielgruppe

Publikum mit Vorwissen

Dauer

30-90 Minuten (90 inklusive Diskussion im Fishbowl)

Benötigte Materialien/ Rahmenbedingungen

Genug Platz, um mehrere Tische mit Stühlen für die Teilnehmer von einander getrennt aufstellen zu können
Laptops für die Teilnehmer
WLAN

Einsatzmöglichkeiten in Bibliotheksschulungen

Die Methode World Café/Marktplatz bietet sich unserer Meinung nach in bibliothekarischen Schulung besonders gut für Rechercheworkshops an.

1. Vorbereitung
Der Schulende erarbeitet mehrere Rechercheszenarien/-aufgaben, sowie zielführende Lösungsstrategien und wichtige Inhalte, die die Teilnehmer beim Recherchieren in Eigenarbeit kennen lernen sollen.

2. Durchführung (30-45 Minuten)
Der Schulende teilt die Teilnehmer in Kleingruppen auf (max. 7 Personen). Diese Kleingruppen gruppieren sich jeweils an verschiedene Tische und bekommen 1-2 Schulungslaptops für ihre Recherchen (falls sie nicht selbst Laptops mitgebracht haben) und ein Recherchethema, mit dem sie sich beschäftigen sollen. Der Schulende geht reihum an die Tische und erteilt Hilfestellung, weist auf Datenbanken, Recherchestrategien etc. hin und beantwortet offene Fragen. Die Teilnehmer lernen so den Umgang mit verschiedenen Recherchetools und das Anwenden von Recherchestrategien.

3. Präsentation (30-45 Minuten)
In einer Fishbowl-Diskussion mit dem Schulenden als Moderator können Experten aus den Kleingruppen ihre Ergebnisse mit den anderer Kleingruppen vergleichen, Recherchestrategien austauschen und von ihren Erfahrungen mit Datenbanken berichten. Durch die Präsentation erhalten alle Kleingruppen einen Einblick in andere Strategien und können aus den Fehlern und Problemen der anderen Kleingruppen lernen.

Beispiel für eine Rechercheaufgabe und deren Ziele:
Aufgabe: “Sie sind Physiker im 4. Semester und suchen nach aktuellen Zeitschriftenartikeln zum Thema Hochenergiephysik - Wie gehen Sie an Ihre Recherche heran?”
Ziele:

Recherchestrategien erstellen
Kennenlernen wichtiger Datenbanken im Fach Physik (API Journals etc.)
Reiter “Aufsätze und mehr” - Discovery-Service für Aktualität
EZB/ZDB zum Finden von fachlichen Zeitschriften
OPAC-Filter nach “Jahr absteigend”, um die neusten Einträge zu finden

Störfälle, auf die Sie vorbereitet sein sollten:

Die Methode ist nur für Publikum mit Vorwissen geeignet; wenn Ihr Publikum keine allgemeinen Recherchestrategien kennt oder noch nie mit Ihrem Bibliotheks-OPAC gearbeitet hat, ist ein Rechercheworkshop nicht sinnvoll.
Sie sollten auf jeden Fall genug Recherchelaptops für die Kleingruppen zur Verfügung haben und funktionierendes WLAN.

Weiterführende Literatur/ Link zur Quelle/ Ähnliche Methoden

Weiterführende Literatur:

Knoll, Jörg. Kurs- und Seminarmethoden. Ein Trainingsbuch zur Gestaltung von Kursen und Seminaren, Arbeits- und Gesprächskreisen. Beltz, 2013.
Müller, Harald. Mit Schülerinnen und Schülern im Dialog. Auer, 2006.
Böddicker, Natalie, et al. „Methodensammlung für Dozierende der Heinrich-Heine-Universität.“ iQu, Integrative Qualitätsoffensive in Lehre und Studium, 2016, https://www.hhu.de/fileadmin/redaktion/Lehre/Hochschuldidaktik/Downloads/Methodenbuch_Stand151216.pdf
Epiz-Team. Methodensammlung für Referent_innen. Dezember 2013, http://www.epiz-berlin.de/wp-content/uploads/2013-Methodensammlung-fu%CC%88r-Referent_innen.pdf.

Zuletzt geändert: 2. Apr 2022, 20:49, [bauer.aub]